Die Günstigste Einschussentfernung ist eine wesentliche ballistische Kennzahl für Büchsenmunition. Schützen können danach beurteilen, wie rasant ihre Munition ist.
Sie wird in Metern angegeben, und bezeichnet die Entfernung, an der sich die Flugbahn des Projektils und die Visierlinie zum zweiten mal schneiden, unter der Voraussetzung, dass sie an keinem Punkt zuvor mehr als 4 cm von einanader abweichen.
Dass sich die Visierlinie und die Flugbahn zweimal schneiden ergibt sich aus folgendem Zusammenhang:
Die Visierlinie ist eine gedachte Verlängerung des Zielfernrohrs. Sie schneidet die Flugbahn zweimal, da diese gekrümmt ist, denn das Geschoss verliert durch die Schwerkraft und den Luftwiderstand mit der Zeit sowohl an Höhe als auch an Geschwindigkeit. Um dies auszugleichen wird das Zielfernrohr so eingestellt, dass es leicht nach unten geneigt ist - wodurch sich die Flugbahn des Geschosses und die Visierlinie zum ersten mal wenige Meter vor der Mündung schneiden.
Das Projektil fliegt also zunächst über die Visierlinie (und schneidet diese dadurch zum ersten Mal kurz vor der Laufmündung), verliert dann aber an Höhe und schneidet die Visierlinie ein zweites Mal.
Für die Günstigste Einschussentfernung ist festgelegt, dass die Geschossbahn in 100 m Entfernung über der Visierline liegen muss. Für das Einschießen bedeutet das, dass, die Munition 4 cm über dem Haltepunkt ins Ziel treffen muss.
Je rasanter die Munition, desto weiter ist der zweite Schnittpunkt der Flugbahn und der Visierlinie von der Mündung entfernt. Je höher die GEE also, desto rasanter die Munition.