Die bevorstehende Blattzeit gilt neben der Drückjagdsaison als eines der jährlichen Highlights für Jäger. Während dieser speziellen Phase der Jagdsaison nutzen Jäger die Brunftzeit des Rehs, um durch das Nachahmen des Fiepens der Ricken Rehböcke anzulocken. Dieses Fiepen dient dazu, dass sich paarungsbereite weibliche Tiere bemerkbar machen. Für diejenigen, die die Kunst des Blattens beherrschen, bietet die Blattzeit die Möglichkeit, erfolgreich zu jagen. Hier sind die wesentlichen Informationen zusammengefasst:
Wann genau ist die Brunftzeit der Rehe?
Die Brunftzeit der Rehe erstreckt sich üblicherweise von Ende Juli bis Mitte August. In der Jägersprache wird diese Zeit auch als Blattzeit bezeichnet. Historisch gesehen nutzten Jäger ein Buchenblatt oder einen Grashalm, um das Fiepen der paarungsbereiten Ricken zu imitieren und so die Böcke anzulocken. Heutzutage verwenden Jäger meistens ein spezielles Instrument, bekannt als Blatter, das diese Laute effektiv nachahmt.
Wann ist die beste Zeit zum Blatten?
Obwohl Rehwild üblicherweise in den frühen Morgenstunden und während der Dämmerung aktiv ist, ändert sich ihr Verhalten während der Blattzeit signifikant – die Böcke können prinzipiell zu jeder Tageszeit auftauchen. Viele erfahrene Jäger schwören jedoch auf die Mittagsstunden zwischen 10 und 14 Uhr, besonders in Waldgebieten, wo die Böcke zu dieser Zeit besonders aktiv sind. In Feldrevieren spielt das Wetter eine entscheidende Rolle: Starke Mittagshitze kann die Tiere dazu bringen, ihre Aktivitäten auf die kühleren Abendstunden oder sogar in die Nacht zu verlagern, was die Jagd erschwert.
Das ideale Wetter für die Blattjagd
Allgemein sind kühle, regnerische Tage sowie anhaltende, schwüle Sommerhitze nicht förderlich für den Jagderfolg, da die Böcke dazu neigen, die Ricken nachts zu treiben. Die besten Bedingungen für die Blattjagd bieten sich nach einer Schlechtwetterperiode, wenn sonnige Tage folgen, die angenehm warm, aber nicht zu heiß sind.
Wie blattet man richtig?
Beim Blatten gibt es viele verschiedene Ansätze und Meinungen. Einige Jäger bestehen auf einer präzisen Abfolge akribisch eingeübter Fiep-Melodien, während andere glauben, dass sogar das Quitschen eines alten Fahrrads ausreicht, um einen heißen Bock anzulocken.
Ein allgemeiner Konsens besteht jedoch über die folgenden Fiepabfolgen:
- Rickenfiep: Ein zaghaftes Fiepen einer alleinstehenden Ricke, das darauf abzielt, einen Bock anzulocken.
- Sprengfiep: Dieses Fiepen wird von einer Ricke ausgestoßen, die versucht, einen nicht zufriedenstellenden Bock loszuwerden. Das Ziel ist, einen stärkeren Bock anzulocken, der den aktuellen Bewerber vertreibt und seinen Platz einnimmt. Dieses Fiepen sollte mit Nachdruck ausgeführt werden, da es eine gewisse Dringlichkeit signalisiert.
- Kitzfiep: Ein sehr hohes Fiepen, das beschlagene Ricken anzieht, die sich nicht mehr beschlagen lassen. Wenn ein Bock in der Nähe ist, wird er der Ricke folgen.
Diese Techniken erfordern Übung und Geschick, um sie erfolgreich anzuwenden und können die Erfolgschancen bei der Blattjagd erheblich steigern.
Ansprechen und Schießen während der Blattzeit
In der Blattzeit kann es häufig vorkommen, dass ein Bock plötzlich und aus nächster Nähe vor dem Jäger steht. Deshalb ist es entscheidend, vorbereitet zu sein und den Bock identifizieren zu können, ohne durch auffällige Bewegungen wie das Hochführen eines Fernglases Aufmerksamkeit zu erregen. Auch das Anlegen der Büchse sollte ruhig und so langsam wie in Zeitlupe erfolgen.
Für Jäger, die ebenerdig sitzen, was sich besonders empfiehlt, da die Fieplaute vom Hochsitz aus Böcke verwirren können, ist es wichtig, sich im Voraus über Schusssektoren, Entfernungen und den Kugelfang Gedanken zu machen. Die Situation kann sich schnell entwickeln, sobald der Bock in Schussposition verharrt. Zudem ist eine gute Tarnung von Vorteil, um unbemerkt zu bleiben und so die besten Chancen für einen erfolgreichen Schuss zu wahren.
Die beliebtesten Büchsen für die Bockjagd:
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Spannende, Interessante und informative Berichte zum Thema Drückjagd findest du auch bei unserem Premiumpartner, dem jagdlichen Magazin Jagdzeit. , zum Beispiel im Artikel LITAUEN – Blattjagd: Wenn die Böcke springen