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Fuchsjagd zur Ranz

Gunfinder Magazin

Beginn und Ablauf der Ranz

In der sogenannten Ranz, der Paarungszeit des Europäischen Rotfuchs', suchen die männlichen Vertreter gezielt nach paarungsbereiten Fähen und versuchen gleichzeitig konkurrierende Rüden, so heißen die Männchen, auszustechen. 

Auf der Suche nach einer Partnerin verlassen sie häufig das heimische Revier und legen dabei weite Strecken zurück. Diese Entfernung kann bis zu fünf Kilometer zum Heimatrevier betragen, in bestimmten Fällen kann die Distanz durchaus noch größer sein. 

Dabei kann es vorkommen, dass mehr als ein Rüde dieselbe Fähe wittern und sich mit mehreren Rüden in ihrer Nähe aufhalten. Dies führt zu agressiven Rangkämpfen, bei denen es durchaus zu schweren Verletzungen kommen kann. Die Füchse sind in der Ranz zum Teil auch tagsüber aktiv.

Die Ranz verläuft in der Regel zwischen Dezember und Februar und fällt damit - zum Glück der Jäger - zum Großteil in die Zeit, in der die Bejagung des Schalenwilds ruht. So können sie sich voll und ganz auf die Bejagung der Rotröcke und ihre Late konzentrieren. Diese nämlich verraten die Standorte der Rüden zumeist. 

Bekannt sind circa 40 verschiedene Laute des Europäischen Rotfuchses, die der Verständigung dienen. Die meisten davon sind Kontaktlaute. Der am häufigsten abgesetzte Ton ist dem eines hohen Hundebellens oder eines heiseren Schreis ähnlich. Die Stimmlage ist zwischen den Geschlechtern verschieden. Sofern sich Rüde und Fähe bekannt sind, können sie sich an ihren individuellen Lauten erkennen.

Es riecht nach ranzigem Fuchs!

Neben der Kommunikation durch Laute, spielt wie bei nahezu allen Caniden auch die Verständigung durch das Markieren eine große Rolle. In der Hochphase der Ranz markieren sowohl Rüden als auch Fähen während einer Nacht mehrere Male, wobei beide Geschlechter das Bein heben.

Die Unterscheidung der Geschlechter beim Ansprechen der Tiere wird dem Jäger so deutlich erschwert. Außerhalb der Ranz sind die Unterschiede im Verhalten beim Nässen sehr verräterisch. Wie beim Hund hockt sich die Fähe während des Nässens hin, wohingegen der Rüde das Bein hebt.

Die Unterschiede des “Markierens” entstehen hierbei aber vor allem dadurch, dass die Markierungen während der Ranz nicht durch das Absondern von Urin entstehen, sondern durch Duftdrüsenabsonderungen.

Durch diese Duftabsetzung können Botschaften an Artgenossen weitergeleitet werden. Rüden können bei günstigen Bedingungen eine Fähe aus mehreren hundert Metern Distanz wittern. Der typische Fuchsgeruch wird während der Ranzzeit aus der Viole abgesondert, die etwa fünf Zentimeter entfernt von der Luntenwurzel sitzt.

Die Paarung

Im Gegensatz zu anderen Caniden sind Füchse nur saisonal fruchtbar. Die zeugungsfähige Zeit erreicht im Januar ihre Höchstzeit. In weiter nördlichen Teilen Europas setzt die Ranz erst im März ein. Während einer Zyklusperiode hat jede Fähe nur wenige fruchtbare Tage, in der Regel zwischen zwei und drei. Die Aufnahmefähigkeit der Fähe kann bis zu zwei Wochen vor der Ovulation vom Rüden anhand des Duftes der Markierung erkannt werden. Geschlechtsreif sind Rotfüchse mit circa zehn Monaten.

Trifft ein Rüde auf seiner Suche eine paarungsbereite Fähe, dauert der in Fuchsbauten oder im Freien stattfindende Paarungsakt oft mehrere Stunden an. Nach dem Begattungsakt bleiben beide Partner noch über eine gewisse Zeit miteinander verbunden. Der Grund für das sogenannte „Hängen“ ist der auf das mehrfache der Normalgröße anschwellende Penis des Rüden. Es dauert circa eine halbe Stunde bis das Paar sich wieder voneinander löst. Da sich die Fähen meist mit mehreren Rüden innerhalb ihrer fruchtbaren Tage paaren, ist es möglich, dass ein Wurf Welpen von verschiedenen Rüden stammt. Die Fähe ist circa 53- 54 Tage trächtig, bevor sie im Regelfall ein Geheck von drei bis sechs Welpen wirft.

Die Jagd während der Ranz

Die hohe Aktivität der Füchse während der Ranzzeit können die Jäger gut zur Bejagung der Rotröcke nutzen. Häufig intensivieren Jäger während der Ranz die Lockjagd. Auch ist es sinnvoll, Hochsitze die in Baunähe liegen, verstärkt zu nutzen.

Aber auch die Pirsch mit Wärmebild- und oder Nachtsichttechnik ist erfolgversprechend. Denn wie Oben bereits erwähnt, sind dir Rüden zur Ranz äußerst mobil und lassen sich auf den blanken Äckern gut erspähen. 

Zur Jagd empfehlen sich kombinierte Waffen, wie die Bockbüchsflinte, der Drilling und der Bockdrilling. Durch den kleinkalibrigen Kugellauf wird der Balg, der zu dieser Zeit in seiner Winterpracht steht, am wenigsten angegriffen, sodass man ihn besser verwerten kann.

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