Ein Hohlspitzgeschoss ist eine Art von Geschoss, welches an der Geschossspitze eine Aushöhlung aufweist. Diese Aushöhlung führt beim Aufprall dazu, dass das Geschoss aufpilzt. also von der Spitze an im Querschnitt vergrößert. Durch das Aufpilzen kann sich der Querschnitt des Geschosses mehr als verdoppeln, wodurch das Geschoss mehr Energie auf den Zielkörper überträgt.
Bleibt das Geschoss stecken, hat es alle Energie an den Wildkörper im Ziel abgegeben, bei einem Durchschuss hat das Geschoss hingegen noch genug Energie noch genug Restenergie um den Wildkörper zu durchdringen. Die Durchschlagskraft eines Geschosses steht also im Gegensatz zur Energieabgabe im Wildkörper.
Hohlspitzgeschosse können durch die Aushöhlung stärker und schneller deformieren als Teilmantelgeschosse, sodass das Projektil eine hohe Stoppwirkung erzielt. Im Vergleich zu weniger stark deformierenden Geschossen ist die Energieabgabe bei diesen Geschossen geringer.
Um die Deformation zu erhöhen liegt in der Aushöhlung oft der Bleikern frei. Die Hohlspitze kann, davon unabhängig, für bessere Flugeigenschaften mit einer ballistischen Spitze abgedeckt sein. Die ballistischen Eigenschaften werden jedoch auch dadurch verbessert, dass sich der Schwerpunkt an den Boden des Geschosses verlagert.
Der Grad des Aufpilzens ist auch von der Geschwindigkeit des Geschosses beim Aufprall abhängig. Je höher diese, desto größer sind die Kräfte die von vorne auf das Projektil wirken und das Aufpilzen einleiten. Als Faustregel kann man festhalten, dass die meisten Geschosse so kunstruiert sind, dass zum Aufpilzen Geschwindkeiten von 300 m/s oder höher erforderlich sind.