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Jagd auf Rehwild

Gunfinder Magazin

Rehwild ist in Deutschland die am häufigsten erlegte Wildart. Jedes Jahr werden bis zu 1,2 Millionen Stück Rehwild erlegt - damit ist die Strecke immer noch deutlich größer als die des sich immer weiter verbreitenden Schwarzwilds (820.000 Stück Strecke 2017/2018). 

Die Jagdzeiten unterscheiden sich geringfügig von Bundesland zu Bundesland - in Sachsen Anhalt könnte man auch von Aprilböcken sprechen, weil sie dort bereits im April freigegeben werden. Traditionell gehen die Böcke allerdings am 01.05. oder am 16.05. auf. Damit beginnt klassischerweise die Jagdsaison auf Schalenwild. 

Jagdsaison

Die Jagd auf Böcke, aufgrund der Trophäe bei Jägern sehr beliebt hat zweimal jährlich Hochkonjunktur: Einmal zu Beginn des Jagdjahres im Frühjahr, weil sich die Böcke ihre Einstände suchen.  Zu diesem Zeitpunkt sind sie verstärkt in Bewegung und können aufgrund von Fege- und Plätzstellen gut bestätigt werden.

Die zweite, für viele Jäger noch spannendere Jagdperiode ist die Brunft, welche sich je nach Region etwa zwischen Mitte Juli und Mitte August ereignet und circa zwei Wochen dauert. Die Zeit wird auch Blattzeit genannt, weil Jäger unter Zuhilfenahme eines Buchenblatts die brünftigen Rufe der Ricken nachahmten und damit die Böcke anlockten. Heutzutage werden dafür von den meisten Jäger sogenannte Blatter verwendet.

Während der Brunft sind die Böcke unvorsichtig und viel in Bewegung- es gilt den Ricken nachzustellen und das eigene Revier gegen Kontrahenten zu verteidigen. In dieser Zeit lassen sich die Böcke vor allem beim Morgen- und Abendansitz gut bejagen, bei nicht allzuheißem Wetter, oder nach einem kurzen Schauer ist Jagderfolg allerdings auch während der Tageszeit möglich.

Gerade Regen spielt dem passionnierten Bockjäger in die Karten: Erstens müssen sich die Böcke wieder trocken laufen (das restliche Rehwild ebenso), andererseits “verwässert” Regen die Markierungen, die Böcke beim Plätzen durch ihre Stirnlocke als Duftmarken hinterlassen. Gerade junge unerfahrene Böcke sind geneigt, diese nach Regen verstärkt aufzufrischen. 

Die meisten Böcke werden übrigends in den Abendstunden, kurz nach Sonnenuntergang erlegt- dies kann allerdings auch damit zusammenhängen dass sich die Begeisterung für den Morgenansitz bei vielen Jägern in Grenzen hält.

Die Jagdzeit auf Böcke ging ursprünglich in den meisten Bundesländern am 15.10. zu Ende, während nun die Jagd auf Kitze, Ricken und Schmalrehe im Vordergrund stand. Inzwischen wurde die Jagdzeit auch auf Böcke bis in den Dezember verlängert, einerseits um sie auch bei Gesellschaftsjagden bejagen zu können, andererseits auch jetzt begünstigt durch die Reform des Bundesjagdgesetzes.

Ob auch im späten Herbst noch auf den Bock gejagt wird müssen Jäger für sich entscheiden. Dagegen spricht, und das war auch einer Gründe für die traditionelle Jagdzeit, dass die Böcke ab November abwerfen. Allerdings bilden sich unterhalb der Rosen bereits Rillen, wie Sollbruchstellen, an welchen sich das Gehörn vom Haupt trennt. Im Winter lösen Rehe ihre Territorien auf und vereinigen sich zu Sprüngen, losen sozialen Gebilden, die sie im Frühjahr wieder auflösen. Wer in dieser Zeit noch Rehwild bejagt ist zur Achtsamkeit angehalten: Böcke lassen sich nicht mehr durch das Gehörn von den Ricken unterscheiden sondern durch den Pinsel, Ricken hingegen haben eine deutlich sichtbare Schürze. Bei der Jagd auf weibliches Rehwild und Kitzen gilt selbstverständlich die Regel, junges vor altem Wild zu erlegen.

Die Jagdzeit für alles Rehwild endet je nach Bundesland spätestens am 31.01.

Jagdwaffe

Für die Jagd auf Rehwild eignen sich Büchsen ab Kaliber .222 Remington (5,6 x 43 mm) oder .223 Remington (5,56 × 45 mm), die  mit einer Mündungsgeschwindigkeit von ca 1200 m/s noch etwas schneller ist als ihre “kleine Schwester”. Heutzutage ist die beliebteste Waffe für Jäger nicht mehr der Drilling wie einst, sondern die Repetierbüchse, welche nur über einen Lauf und ein Kaliber verfügt. Viele größere Kaliber sind ebenfalls für die Jagd auf Rehwild geeignet, bieten meist sogar eine höhere Tötungswirkung, bringen allerdings auch eine höhere Wildbretzerstörung mit sich. Um dem aus dem Weg zu gehen, schießen viele Jäger ihre Waffen für die Rehwildjagd mit Patronen leichteren Geschossgewichts ein.

Rehwild wird von den meisten Jägern bis etwa 150 m Entfernung beschossen. Für Schüsse aus höherer Distanz sind höhere Schussfähigkeiten gefragt, als würde man auf anderes Schalenwild schießen, weil der Wildkörper beim Reh ein vergleichbar kleines Ziel abgibt. Eine Optik mit einer hohen Vergrößung ist also von Vorteil. Da Rehwild nicht in der Dunkelheit bejagt wird ist allerdings kein Nachtglas erforderlich. Die Gunfinder-Empfehlung lautet ein Glas mit bis zu 10 oder besser 12 facher Vergrößerung und einem Objektivdurchmesser von 50 mm.

Wärmebild?

Obwohl die Jagd auf Rehwild in der Nacht nicht erlaubt ist emfpiehlt sich die Verwendung eines Wärmebildgeräts vor allem in Waldrevieren, weil sonst viel Wild übersehen wird. Rehe sind gerade zwischen den Bäumen schlecht zu erkennen und bewegen sich nahezu lautlos. Theoretisch könnten in der Dämmerung im Frühjahr sogar Böcke anhand der Wärmesignatur ihres noch mit Bast bedeckten, und damit durchbluteten Gehörns über die Wärmebildkamera angesprochen werden, oder erkannt werden, ob Böcke noch im Bast sind. Unserer Erfahrung nach erfordert diese Ansprache allerdings extrem viel Übung und bringt eine hohe Fehlerwahrscheinlichkeit mit sich. 

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