Der Jagdparcours ist eine Disziplin des Wurfscheibenschießens, die das Verhalten von Flugwild realistisch simuliert. Im Gegensatz zu den olympischen Disziplinen Trap, Skeet und Doppeltrap ist der Jagdparcours nicht olympisch, wird aber dennoch jährlich bei Europa- und Weltmeisterschaften ausgetragen. Ursprünglich entwickelt, um die Jagd auf Niederwild zu trainieren, hat sich das Jagdparcoursschießen zu einer beliebten sportlichen Disziplin entwickelt, die nicht nur von Jägern, sondern auch von Sportschützen ausgeübt wird.
Der Jagdparcours
Realistisches Schießen auf Wurfscheiben Beim Jagdparcours wird wie bei anderen Disziplinen des Wurfscheibenschießens auf Wurfscheiben geschossen. Der große Unterschied zu Trap und Skeet besteht darin, dass es keine festgelegten Positionen der Wurfmaschinen, Flugbahnen und Schützenstände gibt. Jeder Jagdparcours ist einzigartig und individuell gestaltet. Durch die Anpassung der Wurfrichtung kann eine Vielzahl von Flugbahnen der Wurfscheiben simuliert werden. Zudem werden verschiedene Varianten von Wurfscheiben wie Mini- oder Segeltauben verwendet. Für internationale Wettkämpfe ist die Fédération Internationale de Tir aux Armes Sportives de Chasse (FITASC) verantwortlich, während nationale Wettkämpfe in Deutschland durch den TIRO e.V. und den DSB ausgerichtet werden.
Ablauf und Regeln des Jagdparcours
Beim Jagdparcours werden die Wurfscheiben durch ein mündliches Signal abgerufen. Nach dem Abruf verstreichen ein bis drei Sekunden, bevor die Wurfscheibe geworfen wird. Ein Treffer wird gewertet, wenn ein sichtbares Stück der Wurfscheibe durch den Schuss abgetrennt wird. Einzeltauben dürfen beim Jagdparcours zweimal beschossen werden, wobei es nicht relevant ist, mit welchem Schuss der Treffer erzielt wird. Bei Dubletten kann der Schütze frei entscheiden, in welcher Reihenfolge er die Wurfscheiben beschießt. Falls der erste Schuss nicht trifft, darf er mit dem zweiten Schuss dieselbe Wurfscheibe erneut beschießen. Wenn der Schütze beide Wurfscheiben mit einem Schuss trifft, werden dafür zwei Treffer gewertet.
Der Schießstand und die Wurfscheiben
Die Schützen schießen aus vorher festgelegten Standplätzen, und Schilder mit Buchstaben-Kennzeichnung markieren die Reihenfolge der verwendeten Wurfmaschinen. An jedem Stand werden dem Schützen einer Rotte alle Wurfrichtungen einmal vorgeworfen. Zielübungen sind dabei nicht erlaubt. Die beginnenden Schützen einer Rotte wechseln mit jedem Schießstand, um eine faire Verteilung zu gewährleisten. Die Wurfscheiben beim Jagdparcours können verschiedene Formen von Dubletten haben, darunter Dublette auf Schuss, Simultandublette und Rafale-Dublette. Zudem gibt es verschiedene Arten von Wurfscheiben wie Standard-Tauben, Midi-Tauben, Mini-Tauben, Rollhasen, Segeltauben, Flashwurfscheiben und Elektrotauben. Die Farbe der Wurfscheiben kann variieren, solange sie sich gut vor dem Hintergrund erkennen lassen.
Die richtige Ausrüstung und Sicherheitsvorkehrungen
Beim Jagdparcours sind Flinten mit maximal Kaliber 12 und einer minimalen Lauflänge von 66 cm zugelassen. Die Munition darf eine Patronenladung von 28 Gramm mit einer Abweichung von +2% haben, und der Schrotdurchmesser muss zwischen 2,0 und 2,5 mm liegen. Es ist wichtig, die Sicherheitsvorkehrungen beim Umgang mit der Waffe und während des Schießens zu beachten.
Jagdparcours im Überblick
Der Jagdparcours ist eine spannende und realistische Disziplin des Wurfscheibenschießens, die das Verhalten von Flugwild simuliert. Mit individuellen Flugbahnen und verschiedenen Wurfscheiben bietet der Jagdparcours eine abwechslungsreiche Herausforderung für Jäger und Sportschützen. Die Einhaltung der Regeln und Sicherheitsvorkehrungen ist dabei von großer Bedeutung. Durch die Ausübung des Jagdparcoursschießens können Schützen ihre Treffsicherheit und ihr Jagdverhalten verbessern. Die Faszination des realitätsnahen Schießens auf bewegliche Ziele macht den Jagdparcours zu einer beliebten Disziplin im Wurfscheibenschießen.
Jagdparcours testen
Wer einmal Jagdparcours-Schießen testen will sollte sich den Geartester-Community-Event 2023 eintragen.