Lange Zeit galt die Babesiose, auch bekannt als Hundemalaria, als typische "Mittelmeerkrankheit". Allerdings hat sich die Gefahr einer Ansteckung mit dieser Krankheit mittlerweile auch in Deutschland erhöht, da der Hauptüberträger, die Auwaldzecke, hier heimisch geworden ist. In diesem Artikel erfährst du, wie du feststellen kannst, ob dein Hund infiziert ist, und welche Behandlungsmöglichkeiten es im Falle einer Ansteckung gibt.
Was ist die Babesiose und wie wird sie übertragen?
Die Babesiose, auch Hundemalaria genannt, wird durch einzellige Parasiten namens Babesien verursacht. Diese Parasiten vermehren sich im Körper des Hundes nach einem Zeckenbiss und zerstören die roten Blutkörperchen. Anders als bei der menschlichen Malaria wird die Babesiose nicht durch Mücken, sondern durch Zecken übertragen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Krankheit ausschließlich Hunde betrifft und keine direkte Ansteckungsgefahr für den Menschen besteht.
Verbreitung der Babesiose in Deutschland
Früher trat die Babesiose hauptsächlich im Mittelmeerraum auf, breitet sich aber mittlerweile auch in Deutschland aus. Insbesondere Hunde, die aus südeuropäischen Ländern stammen oder mit ihren Besitzern in betroffene Gebiete gereist sind, sind gefährdet. Die Babesiose ist in Deutschland zwar noch relativ selten, aber dennoch sollte man Vorsichtsmaßnahmen treffen, um eine Ansteckung zu verhindern. Es ist wichtig zu beachten, dass die Krankheit für Hunde in Deutschland oft schwerwiegender verlaufen kann als für einheimische Hunde in den betroffenen Gebieten.
Symptome der Babesiose beim Hund
Die Symptome der Babesiose können bereits einen Tag nach der Infektion auftreten, es kann jedoch auch bis zu drei Wochen dauern, bis erste Anzeichen sichtbar werden. Der Schweregrad der Krankheit hängt unter anderem von der Babesien-Art ab. In einigen Fällen kann die Babesiose einen akuten Verlauf nehmen, während sie in anderen Fällen chronisch wird. Zu den typischen Symptomen gehören:
- Apathie
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Fieber über 40 Grad Celsius
- Durchfall
- Wassereinlagerungen
- Niereninsuffizienz
- Gelbe Schleimhäute
- Blutig gefärbter Urin
- Anämie
- Konditionsmangel
- Einblutungen in Haut und Schleimhäute
- Lähmungserscheinungen
Diagnose der Babesiose beim Hund
Bei Verdacht auf Babesiose sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Wichtige Informationen sind dabei, ob der Hund sich im Ausland aufgehalten hat und ob möglicherweise ein Zeckenbefall aufgetreten ist. Der Tierarzt entnimmt eine Blutprobe und kann diese unter dem Mikroskop untersuchen. Falls die Diagnose nicht eindeutig ist, kann ein spezieller PCR-Test zur Verifizierung der Babesiose durchgeführt werden. Bei eindeutigen Symptomen kann sofort mit einer medikamentösen Therapie begonnen werden. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend für eine erfolgreiche Genesung des Hundes.
Behandlung der Babesiose beim Hund
Die Behandlung der Babesiose erfolgt in der Regel durch die Verabreichung eines Medikaments, das gegen Babesien wirkt. Die genaue Behandlungsdauer und -intensität hängt vom Allgemeinzustand des Hundes und vom Schweregrad der Erkrankung ab. Das Medikament wird normalerweise injiziert, und begleitend können Infusionen mit Flüssigkeit und Blut gegeben werden, um den Hund zu unterstützen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Babesiose eine schwere Infektionskrankheit ist und die Behandlung nicht immer erfolgreich ist. Eine rechtzeitige Prophylaxe gegen Zeckenbisse ist daher die beste Möglichkeit, um den Hund vor einer Infektion mit Babesiose zu schützen.
Vorbeugung der Babesiose beim Hund
Da die Babesiose ausschließlich durch Zecken übertragen wird, ist eine konsequente Vorbeugung von großer Bedeutung. Dies gilt sowohl im Sommer als auch im Winter, da Zecken auch bei niedrigen Temperaturen aktiv sein können. Viele Hundebesitzer beginnen mit dem Zeckenschutz erst, wenn es bereits zu spät ist. Es ist wichtig, rechtzeitig Zeckenhalsbänder, Spot-On-Präparate oder Sprays zu verwenden, um den Hund vor Zeckenbissen zu schützen.
Nach jedem Spaziergang sollte der Hund gründlich auf Zecken untersucht werden. Falls eine Zecke bereits zugebissen hat, sollte sie sofort mit einer Zeckenzange entfernt werden, unabhängig von der Drehrichtung. Eine schnelle Entfernung verringert das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern.
Auf einen Blick
Die Babesiose, auch Hundemalaria genannt, ist eine durch Zecken übertragene Krankheit, die zunehmend auch in Deutschland vorkommt. Es ist wichtig, die Symptome der Babesiose zu erkennen und frühzeitig einen Tierarzt aufzusuchen, um eine Diagnose zu stellen und mit der Behandlung zu beginnen. Eine konsequente Vorbeugung gegen Zeckenbisse ist der beste Schutz vor einer Ansteckung mit Babesiose. Durch regelmäßige Kontrollen und den Einsatz von geeigneten Zeckenschutzmitteln kann man das Risiko einer Infektion minimieren und die Gesundheit des Hundes schützen.